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Familienanaloge Lebensgemeinschaft Radevormwald II

Die Zielgruppe
Die „familienanaloge Lebensgemeinschaft Radevormwald“ bietet Platz für zwei Kinder (w) ab 6 Monaten bis etwa 4 Jahren gem. §34 SGB VIII, die aufgrund ihrer entwicklungsgefährdeten Lebenssituation beeinträchtigt sind. Die Betreuungsstelle bietet die Möglichkeit einer langfristigen Unterbringung mit individuellen Zukunftsperspektiven sowie eine familienanaloge Lebensstruktur an einem sicheren Ort mit fachlicher Begleitung. Es wird sich am jeweiligen Hilfebedarf des Kindes orientiert.
Die Aufnahme setzt einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung und eine entsprechende Hilfeplanung nach §36 SGB VIII i. V. m. §§ 34 bzw. 41 SGB VIII (später bei Erreichen der Volljährigkeit) voraus. Das Betreuungsangebot ist ein Regelplatzangebot mit einem Betreuungsschlüssel von 1:2.
Ausschlusskriterien: Schwere Behinderung

Der Standort
Die Betreuungsstelle liegt in dem ländlichen und ruhigen Wupperort Radevormwald, eingebunden in eine Dorfgemeinschaft. Hier wohnen viele Familien mit Kindern und soziale Kontakte können in der nachbarschaftlichen Umgebung/ familiären Vernetzung geübt werden, man ist in einem offenen und kommunikativen Austausch.
Der Kindergarten und die Grundschule befinden sich in unmittelbarer Nähe der familienanalogen Lebensgemeinschaft. Soziale Kontakte können schon früh entstehen und gefestigt werden. Ein naheliegender Spielplatz in Sichtweite unterstützt dies. Des weiteren befindet sich ein Kinder- und Jugendzentrum in der Dorfgemeinschaft.
In der Umgebung gibt es zahlreiche Freizeitangebote für Kinder aller Altersstufen wie Reiten, Schwimmen/ Freizeitbad, Fitnesscenter, Sportvereine mit Turnen, Karate etc., eine Bücherei. In der Nähe der Innenstadt, die gut mit dem Bus erreichbar ist, befinden sich eine Sekundarschule, eine Förderschule und ein Gymnasium als weiterführende Schulen. Die Bushaltestelle befindet sich nur circa 50 Meter vom Wohnhaus der Lebensgemeinschaft entfernt. Radevormwald verfügt ebenfalls über Kindergärtenund Kindertagesstätten. Es gibt Angebote für Babyschwimmen, ein Krankenhaus, diverse Arztpraxen und es sind Kinderpsychologen und Sprachtherapeuten ansässig.
In der größeren Nachbarstadt Remscheid (ca. 13 km entfernt) befindet sich ein sozialpädiatrisches Zentrum, die Sana-Klinik, mit einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, Trauma-Ambulanzen für Kinder- und Jugendliche befinden sich sowohl in Remscheid als auch in Wuppertal (ca. 20 km entfernt).

Das Haus
Das Mehrfamilienhaus ist in Eigentum des Partners der Betreuerin und umfasst eine Wohnfläche von ca. 270 qm. Es wird von zwei Familien mit Kindern bewohnt. Ein Garten von etwa 700qm grenzt an das Haus an, sodass viel Platz zum gefahrlosen Toben und Spielen besteht. Aktuell besteht das Haus aus vier Wohnungen. Im Obergeschoss befindet sich auf 100qm das Zuhause der Betreuungsstelle. Es besteht aus einem offenen Wohn- und Essbereich mit angrenzender Küche sowie zwei Räumen (einer ist aktuell Kinderzimmer der eigenen Kinder des Lebensgefährten), dem Schlafzimmer der Betreuerin und dem Lebenspartner, einem Badezimmer und einer Gästetoilette.
In den nächsten Monaten wird der jetzige Wohnraum um weitere 80qm nach dem Zusammenlegen mit der Dachgeschoßwohnung vergrößert. Die Wohnung bietet nach dem Umbau fünf Zimmer und einen zweiten Wohnbereich, einen Hauswirtschaftsraum sowie zwei Badezimmer und eine Gästetoilette. Die eigenen Zimmer der zu betreuenden Kinder befinden sich auf der unteren Ebene der Wohnung sowie das Betreuerzimmer und der ursprüngliche Wohnbereich.
Im Erdgeschoss des Hauses wohnt eine weitere Familie mit drei Kindern.
An das Wohnhaus schließt sich der große Garten an. Hier befindet sich ein Hühnerstall mit vier Hühnern und Auslauf. Rundum befindet sich eine große Terrasse mit Pool, einer Kinderecke mit Sandkasten und weiteren Spielmöglichkeiten sowie ein Trampolin. Hier trifft man sich im Sommer zum gemeinsamen Zusammensein mit den Nachbarn. Ebenfalls laden Gemüse- sowie Staudenbeete nicht nur zum Verweilen sondern auch zu Lernerfahrungen im Umgang mit Pflanzen, Nahrung und (Klein-) Tieren ein.

Die Pädagogische Fachkraft
Die leitende pädagogische Fachkraft (*1996) der familienanalogen Lebensgemeinschaft ist ausgebildete Erzieherin. Sie arbeitete einige Jahre in Kindertagesstätten, in Gruppen, die sich auf die Betreuung und Entwicklungsförderung von Kindern unter zwei Jahren spezialisiert haben. Sie hat ebenfalls in einem „Montessori Kindergarten“ mit Kindern von drei bis sechs Jahren mit besonderen Erziehungsstilen gearbeitet. Die Schwerpunkte der Fachkraft war die „U2 Arbeit“ und insbesondere die Arbeit im Bewegungsbereich ist ihr besonders wichtig ist, da dies in der heutigen Zeit oft untergeht.
Sie ist seit Jahren mit Pferden vertraut und kann den Umgang mit ihnen näherbringen. Sie besitzt ein eigenes Pferd in einem ländlichen Stall in der Nähe.

Die weiteren Bewohner der familienanalogen Lebensgemeinschaft
Der Partner (*1980) der Erzieherin ist gelernter Industriemechaniker und arbeitet bei einer Metallfirma in Radevormwald. Er begleitet und unterstützt das Familiensetting „von ganzem Herzen“. Es gibt regelmäßige Projekte in Haus und Garten, in denen er neue Dinge kreiert, Defektes repariert und seine kreative Art auslebt. Bei diesen Arbeiten geht er auf das Interesse und die Wissbegierde der Kinder ein und lässt sie ein Teil von dieser Arbeit werden.
Die beiden Töchter (*2015, *2018) des Partners leben seit fast zwei Jahren im Wechselmodell (wöchentlich) in der Lebensgemeinschaft. Das Verhältnis der Mädchen zu der Betreuerin ist sehr vertraut. Sie gehen vorbereitet, offen und mit Freude auf eine Erweiterung des Familiensystems zu.
Mit dem Familienpferd kann gemeinsam Zeit verbracht werden. Somit könnten die Kinder schon früh einen altersgerechten Umgang und Verantwortung für Tiere lernen, bei Interesse könnte dies vertieft werden. Der Partner der Betreuerin unterstützt dieses Hobby und somit kommen auch Familienspaziergänge mit dem Pferd zustande.

Die Lebensphilosophie
Die Freude an der gemeinsamen Zeit in der Natur verbindet alle Bewohner der Lebensgemeinschaft. Der Garten wurde in den letzten Jahren immer weiter umgebaut, Hühner angeschafft und Gemüsebeete zur Gestaltung angelegt. In diese Arbeiten werden die Kinder integriert, sodass sie altersgerechte Aufgaben erledigen können und an diesen Erfahrungswerten wachsen können. Die Kinder können ihre Wünsche zur Gestaltung äußern und diese werden gemeinsam umgesetzt.
Die Familienmitglieder leben mit der Wertvorstellung, dass jeder mit seinen vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten wahrgenommen wird und man besser gemeinsam ans Ziel kommt. Jeder hat seine eigenen Interessen und Ziele, die respektiert und gefördert werden, aber gemeinsame Zeit und gemeinsames Weiterkommen ist allen sehr wichtig.

Die Betreuungsgrundlagen und Ziele
Die pädagogische Fachkraft verfügt über viel Erfahrung mit sehr jungen Kindern. Ihr ist es wichtig, jüngere Kinder aufzunehmen, um dem Kind bereits sehr früh die Möglichkeit bieten zu können, eine sichere Bindung aufzubauen und es in die Familie zu integrieren.
Es soll ein Altersunterschied zu den bereits im Haushalt lebenden Töchtern des Partners bestehen, um Konkurrenzthemen und Rollenkonflikte zu vermeiden. Eine langfristige Betreuung ist gewünscht, um den zu betreuenden Kindern sowie den Kindern des Partners somit Kontinuität, Beständigkeit und Verlässlichkeit zu bieten.
Die familienanaloge Lebensgemeinschaft richtet sich nach dem individuellen Bedarf und den jeweiligen Möglichkeiten der heranwachsenden Kinder. Zum gesunden seelischen Reifen sollen sie sich als Teil der Familie erleben, in der sie sich wahrgenommen, angenommen und wertgeschätzt fühlen können. Die Betreuungsstelle bietet den Kindern ein verlässliches und geschütztes Zuhause, sie erleben ein harmonisches Zusammenleben innerhalb der Familie mit liebevollen, konstanten und verlässlichen Bezugspersonen, die die Kinder pflegen, ernähren und beschützen. Der Tagesablauf ist klar und überschaubar strukturiert. Die Kinder erleben Kontinuität und Rituale. Emotionale Sicherheit, Geborgenheit und positive Beziehungserlebnisse können wachsen und erlebt werden als Grundgefühl für
(Ur-) Vertrauen. Das Vertrauen in die Umgebung und in sich selbst lassen mehr Wissen um das eigene Können entstehen und es fördert ein psychisch stabiles Auftreten, Verhalten und die angemessene gesunde Selbstwahrnehmung. Im Kleinkindalter sind die unmittelbare Erfahrung von Nähe und Geborgenheit, Schutz und Sicherheit, Verfügbarkeit, Zuwendung und Anerkennung, Austausch und Anregung, von Annahme und Vertrauen, von Anerkennung und Bestätigung sowie die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit zentral.

Hieraus aufbauend soll sich wie folgt entwickeln:

Die Selbstkompetenz

  • Neugier entwickeln
  • Mut, sich Unbekanntem zuzuwenden
  • Gefahren erkennen
  • Sich selbst wahrzunehmen und zu akzeptieren
  • Entwicklung von Gefühlen
  • Mitteilung von Bedürfnissen, Interessen entwickeln
  • Selbstwertgefühl erlangen
  • Selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln erlernen
  • Aus eigenen Erfahrungen und Enttäuschungen lernen
  • Eigene Grenzen erleben, akzeptieren und Bewältigungsstrategien erarbeiten Eigeninitiative ergreifen
  • Eigene Kreativität ausleben
  • Schaffung neuer Erfahrungs- und Erlebnisfelder
  • Eigene Stärken erkennen, erarbeiten und festigen
  • Akzeptanz und Aufarbeitung der eigenen Lebensgeschichte

Die Sozialkompetenz

  • Beziehungsaufbau und -gestaltung
  • Gefühle und Bedürfnisse Anderer wahrnehmen und berücksichtigen
  • Regeln kennen, mitgestalten und einhalten
  • Gewaltfreie Konfliktlösungen erlernen
  • Freude und Spaß in der Gemeinschaft empfinden
  • Ethische und religiöse Bildung erleben
  • Realistische Lebensziele entwickeln
  • Positive Freizeitgestaltung
  • Positiver Umgang mit Medien

Die Selbstwirksamkeit
Interessen, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Talente sollen entdeckt und entwickelt werden und fördern die Ausformung eines positiven, realistischen Selbstbildes. Die Kinder erleben, dass sie etwas verändern, schaffen können. Erreicht wird dies durch die Einbindung in alltägliche Arbeiten wie kochen, backen, Tiere versorgen, Tisch decken, Gartenarbeit, durch kreative Angebote im Haus, die Schaffung von positiven Erlebnissituationen durch gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Ausflüge in die Natur, Museums-, Theater-, Zoobesuche, Radtouren sowie spontane Gespräche.

Die Sachkompetenz

  • Sachliche Lebensbereiche erschließen
  • Sich theoretisches und praktisches Wissen und Können (Fähigkeiten und Fertigkeiten) aneignen und dabei urteils- und handlungsfähig werden
  • Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit entwickeln
  • Erlangen von Alltagswissen

Die körperliche Kompetenz
Fein-/ Grobmotorik entwickeln: malen, schneiden, laufen, springen, klettern, Bewegungsfreude, Körperwahrnehmung.
Ein wertschätzender, respektvoller Umgang miteinander und eine ressourcenorientierte Sicht sind in der familienanalogen Lebensgemeinschaft stets Werte ihrer Grundhaltung. Regeln und Strukturen, die alltagsnotwendig sind, werden geübt und sollen verstanden werden. Die reizarme, naturnahe Umgebung und die mögliche Kontaktaufnahme zu den Tieren kann zusätzlich zu einer positiven Entwicklung und Sinnesschärfung beitragen. Das Bewegen in der Weite der Natur und eine Beziehungsarbeit im Umgang mit den Tieren haben häufig einen positiven Effekt auf die Kinder und können dazu beitragen, kognitive, emotionale und motorische Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen.
Die Ziele in der Hilfeplanung orientieren sich am Alter und Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes. Sie sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten an eine eigenverantwortliche Lebensführung herangeführt werden.

  • Lebensweltorientierung
  • Förderung des Sozialverhaltens
  • Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten
  • Regelmäßige Überprüfung der Unterbringungsdauer – „so lange wie nötig, so kurz wie möglich“
  • Hinführung zu einem Leben als mündige Staatsbürgerin

Die Arbeit mit dem Herkunftssystem
Unter Berücksichtigung vom Alter und individuellem Entwicklungsstand ist die Auseinandersetzung mit der Ursprungsfamilie und den bisherigen Erfahrungen/ Traumata für die Bildung eines guten Selbstwertgefühls von Bedeutung. Unterstützt wird dies durch die enge Zusammenarbeit mit entsprechenden Therapeuten, regelmäßiger Beratung mit der betreuenden Koordinatorin, dem Jugendamt und -wenn möglich und sinnvoll- durch regelmäßigen Kontakt zur Herkunftsfamilie. Bei der Elternarbeit ist eine wertschätzende, partnerschaftliche Grundhaltung und die Berücksichtigung der jeweiligen familiären Ressourcen die Voraussetzung für ein gutes Gelingen. Es steht jedoch immer das Wohl und der Schutz der Kinder im Vordergrund. Falls notwendig, ist eine konsequente Grenzsetzung erforderlich.

Partizipation
Die Kinder erfahren demokratisches Denken und Handeln. Hierzu wird aufgefordert, motiviert durch Mitreden, Mitgestalten und Mitbestimmen, aktiv Verantwortung zu übernehmen. Die Kinder sollen den Mut entwickeln und lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern, die eigene Meinung zu vertreten, Kompromisse auszuhandeln und gemeinsam zu entscheiden.
In diesem gemeinsamen Entscheidungsprozess lernen die Kinder, einander zuzuhören und Kompromisse einzugehen. Gegenseitiger Respekt stärkt das soziale Vertrauen. Kinder, die aktiv mitbestimmen dürfen, erleben sich selbstwirksam und lernen, dass ihre Entscheidungen Konsequenzen haben.
Der Alltag der Lebensgemeinschaft bietet Wärme, die emotionale Unterstützung und nimmt sich die Zeit, vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation sowie gemeinsame wertschätzende Abendgespräche/ „Feedback-Runden“ als Ritual, auf Augenhöhe stattfinden zu lassen „Was gefällt mir? Was mag ich nicht? Geht es mir gut? Geht es mir schlecht?“
Innerhalb bestimmter Grenzen kann kindliches Handeln weitgehend selbstkontrolliert ablaufen. Die Kinder erfahren so eine Aufwertung ihrer Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Gelungene Aushandlungsprozesse erhöhen die Bereitschaft, die Entscheidungsbeteiligung der Kinder im Laufe der Zeit zu erweitern.
Partizipation wird entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des einzelnen Kindes angeboten z.B. in der Wahl der Kleidung, des Essens, Verfügung über das eigene Taschengeld, Gestaltung des eigenen Zimmers, mit welchen Freunden sie sich (zu Hause) treffen, wählen der Hobbies, Freizeitgestaltung allein und mit der Familie, Teilnahme an Familienfesten, wann Schulaufgaben gemacht werden.
Die Bezugspersonen der Betreuungsstelle lassen den Kindern altersangemessene Freiheitsspielräume und Gleichheitsrechte zukommen, diese werden deutlich gerahmt und als verbindlich gesichert. Gleichzeitig stellen sie klar, in welchen Hinsichten sie als Erwachsene bestimmen (müssen) und die Verantwortung innehaben.

Beschwerden
Kinderbeschwerden drücken unerfüllte Bedürfnisse aus. Dabei äußern Kinder ihre Unzufriedenheit nicht nur verbal, sondern auch durch ihr Verhalten, indem sie sich zurückziehen, traurig sind, verweigern, weinen oder wütend/ aggressiv werden.
Ein offener respektvoller Umgang miteinander dient den Bewohnern der familienanalogen Lebensgemeinschaft als Grundlage, um sich zu trauen, etwas zu sagen. Die pädagogische Fachkraft regt die Kinder dazu an und unterstützt diesen Prozess. Die Kinder müssen in die Lage versetzt werden, ihr Unwohlsein zu spüren, zu benennen, zu adressieren und Abhilfe einzufordern. Hierbei ist die Begegnung auf Augenhöhe substantiell. Durch aktives Zuhören werden sie ermutigt, sich zu äußern, dann ernst und angenommen zu werden. In der aufgebauten Partizipationskultur werden Konflikte gern gesehen und es ist erwünscht, sich einzumischen und zu beschweren.
Beschwerdestellen werden den Kindern benannt, die Kontaktaufnahme (persönlich, telefonisch und schriftlich) wird ermöglicht.
Koordination, Jugendamt, Elternteile, Vormund, zusätzliche Fachkräfte der familienanalogen Lebensgemeinschaft, pädagogischen Leitung der Einrichtung, KiTa und Schule sind gegenwärtige Ansprechpartner und haben einen Blick von außen. Die Kinder haben die Möglichkeit, regelmäßig persönliche Gespräche vor Ort mit der Koordinatorin zu führen.
Die Kontaktaufnahme zur Koordinatorin/ pädagogischen Leitung der Einrichtung bei möglichen Problemen ist jederzeit auch durch die Betreuer gewährleistet.
Die familienanaloge Lebensgemeinschaft wird vor Ort fachlich eng durch die Koordinatorin betreut, um in Teamsettings den Entwicklungsverlauf zu reflektieren und anzupassen.
Die Betreuer nehmen regelmäßige Supervisionen und Fortbildungen wahr.

Stand Dezember 2023